4. Symphoniekonzert

Die gefeierte russische Pianistin Anna Vinnitskaya kehrt nach Bern zurück – mit Robert Schumanns träumerischem Klavierkonzert a-Moll. Dieses Werk ist ein Zeugnis der Liebe des Komponisten zu seiner Frau Clara – eine Liebe, die einst erhebliche Hindernisse zu überwinden hatte, da Claras Vater die Verbindung untersagte. Erst vor Gericht konnten Robert und Clara ihre Ehe schliesslich durchsetzen. Die Pianistin und Komponistin Clara Schumann war es auch, die das einzige Klavierkonzert ihres Mannes 1845 in Dresden uraufführte. Wohl nicht ganz zufällig erinnert gleich im ersten Satz eine Melodie an die Florestan-Arie aus Ludwig van Beethovens Oper Fidelio, in deren Mittelpunkt die treue Leonore steht, die sich in Männerkleidung unter dem Namen Fidelio in ein Gefängnis einschleust, um ihren dort eingesperrten Gatten Florestan zu retten. Steinig war der Weg zu dieser Oper gewesen, mehrmals schwankte Beethoven zwischen den Operntiteln Leonore und Fidelio hin und her und komponierte für jede neue Fassung eine neue Ouvertüre – weswegen es gleich vier Ouvertüren zu seiner einzigen Oper gibt. Von Aufbruch und der Sehnsucht nach Freiheit kündet auch eine der erfolgreichsten Kompositionen des polnischen Komponisten Witold Lutosławski: das 1954 uraufgeführte Konzert für Orchester. Lutosławski reflektierte in diesem Werk die klassische Tradition, verwendete folkloristische Elemente – und schuf doch ein zutiefst zeitgenössisches Werk. Am Pult: Krzysztof Urbański!

Künstler*innen

Krzysztof Urbańskis

Dirigent

Anna Vinnitskaya

Solistin

Berner Symphonieorchester

Orchester

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Leonore-Ouvertüre Nr. 3 für Orchester (1806)

Robert Schumann (1810-1856)
Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 (1841-45) (32′)

Witold Lutosławski (1913-1994)
Konzert für Orchester (1950-54) (29′)

Konzerteinführung jeweils um 18:30 Uhr im Salon Bernois

Dieser Auftritt von Anna Vinnitskaya wird ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung einer privaten Mäzenin.