10. Symphoniekonzert

Mit Flügeln aus Wachs flog Ikarus in der griechischen Mythologie der Sonne entgegen – und stürzte krachend ins Meer. Auch wenn die russische Komponistin Lera Auerbach mit Icarus keine Programmmusik im eigentlichen Sinne komponierte, beschreibt sie ihren suggestiven Werktitel doch als «Tür zur Fantasie» der Hörer*innen: Das Streben und «der Wunsch, über die Grenzen hinaus in das ekstatische, visionäre Reich des Höhenflugs zu gehen, ist wesentlich menschlich.» Hoch hinaus zog es auch Erich Wolfgang Korngold, der vor den Nazis in die USA flüchten musste und als Filmkomponist in Hollywood Karriere machte. In seinem Violinkonzert zitiert Korngold eigene Filmmusiken und legt dabei mehr gesangliche Qualitäten als virtuosen Furor an den Tag – was erklärt, dass Korngold selbst davon sprach, das Konzert sei eher für einen Caruso als für einen Paganini geschrieben. Antonín Dvořák indes komponierte seine achte Symphonie anlässlich seiner Aufnahme in die Böhmische Kaiser-Franz-Joseph-Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst. «Melodien fliegen mir nur so zu», schwärmte er gegenüber seinem Freund Alois Göbl. Am Pult steht Nicholas Carter, Chefdirigent der Oper und Co-Operndirektor bei Bühnen Bern. Als Solistin begrüssen wir die niederländische Geigerin Simone Lamsma, die von der New York Times für ihren «hell strahlenden Klang» gefeiert wurde.

Künstler*innen

Nicholas Carter

Dirigent

Simone Lamsma

Solistin

Berner Symphonieorchester

Orchester

Programm

Lera Auerbach (*1973)
Icarus für Orchester (2006–2011) (12′)

Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) 
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 (1937–39, rev. 1945) (25′)

Antonín Dvořák (1841–1904)
Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88 (1889) (36′)

Konzerteinführung jeweils um 18:30 Uhr im Salon Bernois