5. Symphoniekonzert

Kein anderer Komponist hat den Gesang der Vögel derart konsequent studiert, transkribiert und zur Musik erhoben wie der Franzose Olivier Messiaen. In Oiseaux exotiques vereint Messiaen den Gesang von 18 unterschiedlichen Vogelarten aus Indien, China, Malaysia und den USA. Das Ergebnis: ein geradezu spirituelles Klangerlebnis, das von grenzenloser Freiheit und Hoffnung kündet. Messiaen hatte Vogelstimmen erstmals 1941 in deutscher Kriegsgefangenschaft notiert. Zwei Jahrzehnte zuvor, im Ersten Weltkrieg, hatte der Pianist Paul Wittgenstein an der Front seinen rechten Arm verloren. Als Spross einer vermögenden österreichischen Industriellenfamilie hatte er die finanziellen Möglichkeiten, fortan bei zahlreichen Komponisten Werke für die linke Hand in Auftrag zu geben, darunter auch bei Maurice Ravel. Der schuf mit seinem Konzert für die linke Hand eines der faszinierendsten Werke der Musikgeschichte – unter dem Eindruck seiner USA-Tournee von 1928. Dort hatte Ravel u. a. George Gershwin kennengelernt und den Jazz für sich entdeckt. Ein gleichermassen ungewöhnliches Werk ist die einzige Symphonie von César Franck, Urvater der symphonischen Orgelmusik. Fand Francks Partitur zu seinen Lebzeiten kaum Beachtung, gilt sie heute als eines der originellsten Werke des französischen Repertoires. Am Pult: James Conlon, u. a. Musikdirektor der Los Angeles Opera. Als Solist begrüssen wir mit Starpianist Pierre-Laurent Aimard einen der versiertesten Kenner (nicht nur) des französischen Repertoires zurück in Bern.

Künstler*innen

James Conlon

Dirigent

Pierre-Laurent Aimard

Solist

Berner Symphonieorchester

Orchester

Programm

Olivier Messiaen (1908-1992)
Oiseaux exotiques für Klavier und kleines Orchester (1955/56) (16′)

Maurice Ravel (1875-1937)
Konzert für Klavier (linke Hand) und Orchester D-Dur (1929/30) (18′)

César Franck (1822-1890)
Symphonie d-Moll (1886-88) (37′)

Konzerteinführung jeweils um 18:30 Uhr im Salon Bernois

Dieser Auftritt steht unter dem Patronat des Club BSO.