11. Symphoniekonzert
Peter Iljitsch Tschaikowskys erstes Klavierkonzert gehört zu den meistgespielten Solokonzerten überhaupt. Die wuchtigen Akkorde, mit denen das Werk beginnt, beweisen ab der ersten Minute seine Ohrwurmqualitäten. Der gefeierte Tastenlöwe Kirill Gerstein stellt den Klassiker nun jedoch in seiner ursprünglichen Fassung vor – und siehe da: Der reisserische Beginn des Konzerts ist im Urtext ganz anders konzipiert, mit leichtfüssigen, filigran arpeggierten Akkorden, die eher an den lyrischen Ton Robert Schumanns erinnern. So wird die Begegnung mit einem vermeintlich altbekannten Repertoirestück zu einem frischen Klangerlebnis, das viel Neues zutage bringt. An Popularität steht Henryk Góreckis «Symphonie der Klagelieder» dem Klavierkonzert Tschaikowskys in nichts nach. Der einst als Vertreter der musikalischen Avantgarde geltende polnische Komponist schockierte sein Publikum 1976 mit einem eingängigen, tonalen Werk, das drei polnische Klagelieder ins Zentrum rückt, die von der tief empfundenen Religiosität Góreckis zeugen. Segen erhielt das Werk von ganz oben: Papst Johannes Paul II. bezeichnete die Symphonie als «ein fernes Echo auf Gottes Wort». Wochenlang hielt sich eine Aufnahme des Werks aus dem Jahr 1992 in den britischen Charts und stellte damit gar einige Popgrössen in den Schatten. Góreckis dritte Symphonie liegt auch Chefdirigent Krzysztof Urbański am Herzen, der in der Einfachheit und Eindringlichkeit der Musik ihre grosse Kraft erkennt.
Künstler*innen
Krzysztof Urbański
Dirigent
Kirill Gerstein
Solist
N.N.
Solist*in
Berner Symphonieorchester
Orchester
Programm
Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23 (Urfassung, 1874/75) (40′)
Henryk Mikołaj Górecki (1933–2010)
Symphonie Nr. 3 für Sopran und Orchester op. 36 («Symphonie der Klagelieder») (1976) (55′)
Konzerteinführung jeweils um 18:30 Uhr im Salon Bernois